Vor allem bei einem geringen Befall durch Mäuse muss es nicht immer die teure Falle vom Baumarkt sein, um sich von der Plage wieder zu befreien. Aus Haushaltsgegenständen können Sie mit nur wenigen Handgriffen eine gut funktionierende Mausefalle selber bauen.
Auch bei den selbstgebauten Fallen können Sie sich zwischen Lebendfallen und Tötungsfalle entscheiden. Die erste, zweite und dritte Falle unserer Bauanleitung sind Lebendfallen. Die zweite Falle ist ebenfalls als Lebendfalle nutzbar kann aber auch als Tötungsfalle verwendet werden. Sollten Sie sich für den Bau einer Lebendfalle entscheiden sollten Sie diese regelmäßig (mindestens alle 24 Stunden) kontrollieren und die gefangenen Mäuse freilassen. Ansonsten sterben Sie einen schmerzvollen Hungertod. Hier wäre es humaner die Maus direkt mit einer Tötungsfalle umgehend und schmerzfrei zu töten.
Die selbstgebaute Mausefalle ohne Werkzeug
Die erste Mausefalle zum Selber bauen, die wir Ihnen vorstellen lässt sich auch ohne jegliches Werkzeug und technisches Geschick zusammenbauen. Die Falle können Sie in etwa fünf Minuten aus Alltagsgegenständen herstellen und liefert erstaunlich gute Ergebnisse, bedenkt man die einfache Konstruktion.
Für diese selbstgebaute Mausefalle benötigen Sie:
- einen Eimer (mindestens 10 Liter Fassungsvermögen) oder ein anderes hohes Gefäß (z.B. Blumenvase)
- Bücher oder Schachteln
- eine kleine Schale
Bauen Sie mit den Büchern oder den Schachteln eine Treppe, welche am Rand des Eimers endet. Für den Fangerfolg ist es besonders wichtig die Falle dort zu positionieren, wo die Mäuse entlanglaufen. Die Wege können Sie an den „Schmierspuren“ erkennen. Streuen Sie nun etwas Ihres Köders auf die Büchertreppe (z.B. Brotkrumen oder Walnüsse). Die Mäuse werden der Treppe hinauf folgen. In den Eimer stellen Sie eine kleine Schale mit Nutella oder Erdnussbutter, Mäuse sind verrückt nach diesen Lebensmitteln. Oben an der Treppe angekommen werden die Mäuse den Köder in der Falle entdecken und in die Falle hüpfen. Hier kommen Sie nicht mehr heraus und bleiben gefangen, bis Sie die Nager wieder freilassen.
Sollten Sie Ihre kostbaren Bücher nicht für eine Mausefalle verschwenden wollen können Sie aus etwas stärkerer Pappe und etwas Klebeband eine Rampe bauen, welche die Mäuse hochlaufen können. Auch hier sollten Sie die ersten Köder bereits auf der Rampe auslegen um das Interesse der Mäuse zu wecken.
Die „komplizierte“ selbstgebaute Mausefalle
Nach der einfach zu bauenden Mausefalle stellen wir Ihnen nun die kompliziert zu bauende Mausefalle vor. Diese Falle funktioniert sehr gut und kann jederzeit wieder eingesetzt werden. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Falle als Lebendfalle oder als Tötungsfalle nutzen wollen. Die Grundkonstruktion der Mausefalle bleibt in beiden Fällen die Gleiche.
Für die komplizierte Mausefalle benötigen Sie:
- Eimer (mindestens 10 Liter Fassungsvermögen)
- Leere Kaffeedose
- Stück rundes Holz (das Holz muss Länger als der Durchmesser des Eimers sein)
- Ein Brett oder starke Pappe
Zudem benötigen Sie folgende Werkzeuge:
- Kleber
- Metermaß
- Säge
- Bohrmaschine
Haben Sie alle nötigen Werkzeuge und Materialien zusammen kann der Bau beginnen.
Der erste Schritt beim Bauen der Mausefalle ist noch einfach: Kleben Sie den Deckel der Kaffeedose auf diese.
Nun müssen Sie in beide Enden der Dose, jeweils mittig ein Loch bohren. Hier wird später das runde Stück Holz gesteckt. Damit sich die Dose gut drehe lässt sollte das gebohrte Loch einen etwas größeren Durchmesser aufweisen als die Holzstange.
Bohren Sie im nächsten Schritt zwei Löcher in den Eimer. Die Löcher sollten einige wenige Zentimeter unter dem Rand gebohrt werden. Durch die gebohrten Löcher muss wieder die Holzstange passen.
Führen Sie nun die Holzstange durch das eine Loch im Eimer, danach durch die angebohrte Kaffeedose und anschließend durch das zweite Loch im Eimer. Die Kaffeedose sollte in der Mitte des der Stange hängen.
Nun wird der Köder ausgelegt. Bestreichen Sie hierfür die Dose rundherum mit Nutella oder Erdnussbutter. (Achtung: Die Dose muss sich immer noch gut drehen lassen und darf nicht verkleben.)
Im letzten Schritt wir die Rampe zu der Falle gebaut. Verwenden Sie hierzu etwas dicke Pappe oder eine Holzlatte. Die Rampe sollte oben etwas abgeknickt sein und ein wenig über den Eimerrand reichen. Die Kaffeedose sollte genau gegenüber der Rampe liegen. Sollten die Mäuse die Rampe nicht freiwillig nach oben laufen können Sie ein paar Brotkrumen darauf streuen um sie anzulocken.
Die Mäuse werden die Rampe hochlaufen und den begehrten Köder in der Mitte des Eimers sehen. Da Mäuse gut springen können werden Sie auf die Kaffeedose mit dem Köder hüpfen. Die Kaffeedose wird sich drehen und die Maus fällt in den Eimer.
Wie bereits eingangs erwähnt können Sie diese Falle auch als Tötungsfalle nutzen. Füllen Sie hierzu den Eimer zur Hälfte mit Frostschutzmittel. Die Mäuse werden sehr schnell in dem Frostschutzmittel ertrinken, welches Sie zusätzlich konserviert. Auch wenn Sie die Falle nur selten leeren wird sie nicht anfangen zu stinken.
Mausefalle aus einer PET-Flasche bauen
Eine Lebendfalle für die Nager können Sie einfach aus einer PET-Flasche herstellen. Die Falle folgt dabei dem Prinzip der Lebendfallen, welche Sie auch im Baumarkt oder im Web erwerben können. Mit dieser Falle können Sie anders als bei den vorhergegangenen Varianten nur eine Maus auf einmal fangen. Da auch 1,5 Liter PET Flaschen Mäusen nur wenig Raum bieten sollten Sie diese Falle mindestens alle 12 Stunden auf Fangergebnisse kontrollieren.
Für diese selbstgebaute Mausefalle benötigen Sie folgende Gegenstände:
- PET-Flasche (besonders gut eignet sich eine etwas eckigere Flasche)
- 2 Holzspieße
- Büroklammer
- 2 Gummibänder
- Schnur (etwa 50cm Länge)
- Messer
Schneiden Sie zuerst das obere Drittel der Flasche so ein, dass Sie diese aufklappen können. Lassen Sie hierzu eine Wand der Flasche als Scharnier stehen.
Im nächsten Schritt werden in die Flasche die Löcher für die Spieße sowie für die Büroklammer, welche später als Ködernagel fungiert, gestochen. Hierzu eignet sich ein kleiner Schraubenzieher oder ein Spitzes, kleines Messer. Das Loch für die Ködernadel wird in das Ende der Flasche gestochen. Für die Holzspieße benötigen Sie zwei mal zwei Löcher. Die ersten beiden werden gegenüber des Scharniers (in den größeren Bereich der Flasche) gestochen. Die Löcher sollten jeweils gegenüberliegen, damit die Spieße einfach eingeführt werden können. Die Löcher für den zweiten Spieß werden wieder gegenüber des Scharniers (in den kleineren Bereich der Flasche) gebohrt. Die Löcher für die Spieße sollten etwa so breit wie der Durchmesser der Spieße sein, dass diese dort gut halten.
Schließen Sie die Falle und führen die Holzstäbe durch die vorgebohrten Löcher. Nun kommen die Gummibänder zum Einsatz. Verbinden Sie jeweils mit einem Gummiband die gegenüberliegenden enden der Holzspieße.
Klappen Sie nun die Falle auf merken, Sie dass diese sofort wieder zuspringen will. Sollte die Flasche sich zu leicht aufklappe lassen und nur langsam zuschnappen können Sie die Anzahl der Gummibänder erhöhen. (Achtung: Die Holzspieße können sehr leicht brechen).
Fixieren Sie die Schnur am Flaschenhals, indem Sie diese mit einem Schlaufenknoten festbinden.
Die über gebliebene Schnur sollte so lange sein, dass diese bis zu dem vorgebohrten Loch für die Büroklammer reicht ist die Falle aufgeklappt. Machen Sie an dieses Schnurende eine kleine Schlaufe.
Nehmen Sie nun die Büroklammer zur Hand und biegen diese wie in der Abbildung zu sehen ist auf.
Stecken Sie die aufgeklappte Büroklammer von innen in das Loch. An die Büroklammer wird später der Köder angebracht. Für diese Falle eignet sich sehr gut eine mit Nutella oder Erdnussbutter beschmiertes Stück Brot, welches ein die Klammer eingehängt wird.
Spannen Sie abschließend die Schnur der Falle über das aus der Flasche herausragende Stück der Büroklammer.
Die Maus wird in die Falle zu dem Köder laufen und an diesem ziehen. Dies wird die Falle auslösen und sie klappt zu. Sollten Sie die Falle mehrere Stunden alleine stehen lassen empfiehlt es sich kleinere Luftlöcher in diese zu bohren.